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Mittwoch, 16. Februar 2011

Kältetest

Eins schon mal vorneweg. Eier halten mehr aus als man glaubt.

In diesem Jahr ist der Winter klirrend kalt. Nachts haben wir Temperaturen (bei mir vor der Haustür an der Wand) bis Minus 13 Grad Celsius. Tagsüber erreicht sie bei Sonnenschein Minus 4 bis Minus 2 Grad Celsius.

Bei Abwesenheit unserer Kunden (weil die vielleicht bei der Arbeit sind, beim Einkaufen, Arzt, Spazierengehen, etc. ) stellen wir die Eier normalerweise vor der Haustür ab.

Also steh ich da jetzt vor Ihrer Haustür. Sie sind nicht zuhause. Ich hab keine Ahnung, wann Sie wohl wieder zurück sein werden und es hat Minusgrade. Von einigen Kunden kenne ich die Abwesenheitszeiten und –gründe. Bei anderen nicht. Von manchen weiß ich, dass sie gerne mal für einige Tage verreisen. Vielleicht hören Sie ja auch einfach nur die Klingel nicht, sind grad in der Badewanne im Keller oder wo auch immer. Ich achte drauf ob die Rolläden an Ihrem Haus runtergelassen sind, und ob die Tageszeitung mittags noch im Briefkasten steckt, etc., frage - wo möglich - die Nachbarn.

Was soll ich also tun? Hinstellen und darauf hoffen, dass Sie bald zurück sind, weil sonst die Eier eventuell schon (an-)gefroren sind?

Ich beschließe, einen Test zu machen um herauszufinden, wie viel Kälte die Eier vor der Haustür aushalten können und wie lange.

An einem Samstag stelle ich morgens um 9.00 Uhr eine 10er Schachtel Eier vor meine Haustür. Die Tür liegt zur Nordseite und ist beschattet. Die Temperatur beträgt Minus 8 Grad Celsius. In die Schachtel lege ich ein zweites Thermometer um tagsüber die Temperatur in der Schachtel zu kontrollieren. Tagsüber wird es ein wenig wärmer. Die Höchsttemperatur beträgt mittags gegen 14.30 Uhr Minus 2 Grad. Das Thermometer in der Schachtel zeigt ziemlich konstant Minus 4 Grad an.

Gegen 21.00 Uhr zeigt das Thermometer an der Haustür Minus 9 Grad, das in der Schachtel Minus 8 Grad. Ich lass die Eier über Nacht draußen und hole sie am nächsten Morgen um 9.00 Uhr rein. Beide Thermometer zeigen jetzt Minus 9 Grad.

In der Küche schlage ich ein Ei auf. Ich rechne damit, jetzt ein tiefgefrorenes Ei zu haben, aber weit gefehlt.

Die Konsistenz ist etwas fester. Das Eiweiß ist mit weißen Schlieren durchzogen, aber in großem Teilen noch klar und weich. Das Eigelb fühlt sich insgesamt auch etwas fester an, zeigt aber keinerlei sichtbare Veränderungen.

Einige Zeit später gönne ich mir 2  weichgekochte „Kälte-Frühstückseier“. Ich erkenne weder einen optischen noch einen geschmacklichen Unterschied zu „normalen“ Eiern. Eiweiß fest, Dotter weich.

2 Stunden später schlage ich ein weiteres Ei auf. Die Konsistenz ist wieder weich. Die übrigen „Frosttesteier“ stelle ich in den Kühlschrank. 2 Wochen später sind sie noch völlig in Ordnung.

Fazit: Einen Tag Frost vor der Haustür halten Eier ohne Qualtitätsverlust locker aus.

Samstag, 15. Januar 2011

Winter in Freudenstadt

Wir sind an 2-3 Tagen die Woche in Freudenstadt und Kreisgebiet als Eierfrau(en) unterwegs.

Natürlich liefern wir bei jedem Wetter. Auch wenn´s so heftig schneit wie diesen Winter. Einige Nebenstraßen waren zu Trampelpfaden mutiert, auf anderen fühlten wir uns, als wären wir Teilnehmer bei der Rallye Paris-Dakar. Und dort, wo gar kein motorisiertes Durchkommen möglich war, half nur eins: Eier in die Tasche und zu Fuß los. Rutschend, schliddernd, strauchelnd, fallend, aufstehen und weiter. Wir sind in diesen Tagen gut durchgekommen, und haben unsere Lieferzeiten weitgehend einhalten können. Einige wenige Kunden konnten wir dennoch nicht erreichen, denen ich an dieser Stelle einmal für ihr Verständnis danken möchte.

Unterwegs musste ich immer wieder auch an die anderen Dienstleister denken, die bei diesem Wetter JEDEN TAG unterwegs ihren Dienst verrichten müssen.

Postboten, Paketlieferdienste, Müllmänner. Die haben mein größtes Mitgefühl und meine höchste Hochachtung. Und denen möchte ich an dieser Stelle mal meinen allergrößten Dank aussprechen. Hut ab, Männer vor dieser Leistung. Die können mit ihren großen Fahrzeugen bei diesen Schneemengen in viele Straßen gar nicht reinfahren. Nicht mal, wenn geräumt ist. Da kommen die nämlich oft nicht mal um die Ecke. Diese Männer wuchten schwere Tonnen über hohe Schneewälle, und schneebedingte "Rumpelstraßen", brauchen viel Kraft und Ausdauer um ihren Job zu verrichten. Und das in diesen Zeiten jeden Tag.  Für mich gehört der Müllmann im solchen Wintern zu den Helden der Region.

DANKE!!!!!!!!!

Und Danke an alle anderen Lieferer und Dientleister, die trotz dieses Wetters ihren Dienst unermüdlich verrichten.

Auch der Stadt Freudenstadt und den Gemeinden möchte ich danken. Ich bin nämlich, im Gegensatz zu einigen anderen der Ansicht, daß hier wirklich gute Arbeit geleistet wurde. Angesichts der Schneemassen, den wenigen Fahrzeugen und Mitarbeitern, den klammen Stadt-/Gemeindekassen wurde hier wirklich gute Arbeit geleistet. Die können gar nicht überall gleichzeitig sein. Dafür, daß auch Schneetage nur 24 Stunden haben, haben die das SEHR GUT hingekriegt. Natürlich türmen sich an jeder Ecke Schneeberge. Klar sind manche sonst breiten Straßen zu engen Gassen verkommen.

Aber mal ganz ehrlich, liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen. Wie sollen sie´s denn machen? Überstunden dürfen ja keine gemacht werden, das überschreitet das Budget. Wären SIE beispielsweise bereit für einen winterlichen Räumdienst zusätzlich einen Betrag X an die Kommune zu bezahlen, damit das noch besser funktioniert!

Ich wäre!

Liebe Grüße
Eierfrau